Samstag, 13. November 2010

Erkläre, was dir am gefallen hat, was nicht, ...

Ich finde, dass man das Buch nicht als gut oder schlecht abzeichnen kann. Man könnte höchstens Auffälligkeiten herausheben. Da wären zum Beispiel das Verhalten Michaels gegenüber Hanna, die Entwicklung von Michael hinsichtlich seiner gescheiterten Ehe, da Hanna immernoch bei ihm in Gedanken existiert und natürlich die Gefühle Michaels, über die sehr ausführlich berichtet wird. So kann dem Leser klar werden, dass Hanna vermutlich an Analphabetismus leidet, sodass auch der Gerichtsprozeß gegenüber ihr nicht vorteilhaft ausfällt, nur weil sie nicht zugeben wollte, dass sie Analphabetin ist. So sind auch ihre sehr verschiedenen Verhaltensweisen erklärbar. Doch das nur als Beispiel.
Doch was dem Leser auch schon auf den ersten Seiten klar wird, ist, dass der Autor die Gegenwart des jugendlichen Michael Bergs, mit den Ansichtsweisen eines älteren Mannes namens Michael Berg geschickt verwebt. Das macht zwar das Buch zu etwas besonderem, doch ich finde, dass es dadurch sehr schwer zu lesen ist.
Trotz allem finde ich das Buch gelungen, finde aber nicht, dass man es als Pflichtlektüre in der Schule lesen muss.


P.s. an Frau Schiller:
Aber wenn man den dazugehörigen Film in der Schule sehen wird, dann ist das Leseprojekt äußerst sinnvoll!!!

2 Kommentare:

  1. Schön, dass du einen so differenzierten Blick auf das Buch hast und es nicht gleich als "schlecht" abtust. Interessant wäre gewesen, wie du zu den von dir angesprochenen Aspekten stehst. Wie beurtilst du beispielsweise Hannas verhalten als Analphabetin (in der Beziehung oder im Prozess) oder das Verhalten Michaels. Toll, dass du auf die Erzählhaltung eingehst und erkennst, das wir es mit einem erinnernden und erinnerten Ich zu tun haben (auch wenn du das nicht so benennst). Doch war dies wirklich die einzige Schwierigkeit?

    P.S. Wir werden hoffentlich noch auf den Film eingehen können, vor der Arbeit wird das aber vermutlich zu knapp. Es steht euch aber natürlich frei, den Film außerhalb des Unterrichts anzuschauen.

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  2. Ich finde es gut, dass du das Buch nicht gleich bewertest sondern auf die einzelnen guten und schlechten Sachen eingehst.
    Ich fande sehr interessant, dass du mit hineingebracht hast, dass er einen jungen und alten Michael Berg miteinander verwebt.
    Im großen und ganzen ist der Text gut geschrieben und hilfreich, wenn man sich seine eigene Meinung über das Buch bilden möchte.

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